Wer sich einmal überlegt auszuwandern, stösst schnell auf die Erkenntnis, dass es einem leider nicht so einfach gemacht wird. Der ganze Papierkram den man erledigen muss bevor man gehen darf, scheint viele von ihrem Vorhaben abzuschrecken. Auch ich hatte Respekt vor dem Auswandern, aber ich war voller Motivation und habe mich deswegen durch viele Blogs zu diesem Thema gelesen. Je mehr Informationen ich mir angesammelt habe, desto weniger mulmig war es mir im Bauch. Denn was ich herausgefunden habe ist, dass Auswandern eigentlich nicht so schwer ist, wie es scheint! Das einzige was du tun musst ist, dich dafür zu entscheiden. Der Rest kommt Schritt für Schritt und wird immer leichter und leichter. Hier erkläre ich dir, wie ich an die ganze Sache herangegangen bin.

FRAGEN AN SICH SELBST STELLEN.

Wenn du vor der Entscheidung stehst auszuwandern, wirst du bestimmt gute Gründe dafür haben. Wenn nicht, dann solltest du dir wenigstens folgende Fragen stellen:

➣ Wieso will ich auswandern?
➣ Was erhoffe ich mir vom neuen Ort/was ist mein Plan?
➣ Überzeugt mich mein Plan/meine Idee?

Hast du für jede dieser Fragen eine Antwort, und lautet die Antwort zur letzten Frage “Ja klar!”, dann steht dir nichts mehr im Wege und du bist bereit für den nächsten Schritt in deine Zukunft.

Beim Auswandern gibt es nichts beruhigenderes als zu wissen, wofür man das alles tut. Nämlich, um seinem Ziel näher zu kommen. Hast du dich einmal entschieden, solltest du im Hinterkopf behalten, dass egal was jetzt kommt, du es auch durchziehen wirst! Damit will ich sagen: Es gibt immer Menschen oder Umstände, die einem Angst machen können und man seinen Plan aufgeben will. Lass dich nicht unterkriegen von Neidern oder von Freunden die dich in ihrer Nähe behalten wollen. Auch nicht von denen, die dir sagen, was alles schief laufen könnte. Am Ende musst DU mit deiner Entscheidung glücklich sein. Und je entschlossener du bist, desto einfacher fällt dir die ganze Sache.

Ps. Ich beispielsweise habe meinen Freunden und den Eltern erst davon erzählt, nachdem ich bereits gekündigt habe. So konnte es mir niemand mehr ausreden und viele haben sich für mich gefreut 😉

INFORMATIONEN SAMMELN.

Das ist einer der wichtigsten Schritte, bevor man sich einfach mal abmeldet: sich informieren. Hier liste ich dir einige Websites und Blogs auf, die mir geholfen haben.

Allgemeines zum Auswandern (aus der Schweiz):

Den Behörden Adieu sagen
Checkliste Auswandern
So meldest du dich in der Schweiz ab

Leben in Portugal (für die, die es mir nachtun wollen):

Peaceful Portugal
Expats Portugal

Dies sind Blogs, die mich gefesselt und motiviert haben, einen etwas anderen Lebensstil zu beginnen, auch wenn mein jetziger Lebensstil nicht vollkommen danach ausgerichtet ist:

Planet Backpack
Die Sundance Family

Natürlich gibt es unmengen von weiteren Blogs, über die du beim recherchieren vielleicht auch selbst stösst. Beschränke dich also nicht nur auf meine bescheidene Auswahl.

Zudem wirst du dir zwangsläufig weitere Gedanken machen müssen. Beispielsweise über neuer Wohnort, Postadresse (alternativ digitaler Briefkasten), Visa, Impfungen, Job,  Schulen(?), Auto/Führerschein, Bankkonto, diverse Versicherungen (Krankenversicherung, Haftpflicht…), Handy, und und und… Kommt natürlich auch drauf an, wo’s bei dir hingehen soll und ob du alleine oder mit Familie auswanderst.

TO-DO LISTE.

Wenn alles nach Plan laufen soll und du keinen Bock auf Stress hast, dann erstelle dir früh genug einen Plan. Ich beispielsweise habe mich ein halbes Jahr vor meiner Abreise angefangen zu informieren. Danach habe ich eine To-Do Liste erstellt, mit Fixdaten, wann ich was erledigt haben muss.

Hier zeige ich dir meine persönliche To-Do List für die Auswanderung (ohne Einwanderung), die dir möglicherweise als Anhaltspunkt dienen kann.

– Bei Gemeinde abmelden und Abmeldebestätigung verlangen (ist wichtig um Kündigungen zu erledigen)
– unterjährige Steuererklärung ausfüllen (lassen)

Kündigungen:

– Job kündigen
– Studium kündigen
– Wohnung kündigen
– Krankenversicherung kündigen
– Zusatzversicherung sistieren (statt kündigen)
– Haftpflichtversicherung kündigen
– Säule 3a kündigen
– 2. Säule kündigen
– Schweizer Bankkonto kündigen
– Internet kündigen
– GA kündigen
– Handyabo anpassen (da erst nächstes Jahr kündbar)

Melden:

– Post: neue Adresse angeben
– AHV: Unterbruch der Einzahlung

Eröffnen/neu abschliessen:

– deutsches Bankkonto eröffnen
– Versicherung für Auto

Besorgen:

– Zivilstandsnachweis
– Heimatschein
– Geburtsurkunde
– Lohnausweis anfordern

Vorbereiten:

– Laptop für Arbeit startklar machen
– Ausmisten, was ich nicht mitnehmen will/kann. (Dies ist ein sehr wichtiger Punkt: Jetzt ist deine Chance, alten Kram loszulassen!)

 

Diese Liste kann für jedermann etwas anders aussehen, vor allem wenn du beispielsweise die AHV weiter einzahlen kannst/möchtest oder auch die Säule 3a, usw.

Ich habe zudem eine weitere To-Do Liste erstellt für die Ankunft in Portugal und was ich da alles erledigen muss. Bei dieser Liste ist noch etwas mehr Recherche deinerseits erforderlich, da die Systeme von Land zu Land unterschiedlich sind.

AKTIV WERDEN.

Zu guter Letzt heisst es nur noch: Anpacken! Du solltest dich mittlerweile gut vorbereitet haben und alles was zu tun ist, ist die Liste Schritt für Schritt abzuhaken. Eines kann ich dir versprechen: Je mehr grüne Häkchen du auf deiner Liste siehst, desto besser fühlst du dich und die Vorfreude wächst!

Ich hoffe, dass ich einigen von euch ein wenig Angst vor dem Auswandern nemen konnte. Und all denen, die sich nun auf das Abenteuer «Auswandern» begeben, wünsche ich viel Spass und Erfolg! Und falls doch noch Fragen auftauchen, helfe ich gerne so weit ich kann.